Abstract: Magnus Breder Birkenes / Jürg Fleischer / Stephanie Leser-Cronau
Kongruenzrelationen in deutschen Bibelübersetzungen: eine diachrone Paralleltextanalyse (9.–21. Jh.)
Kein anderer Text wurde so häufig ins Deutsche übersetzt wie die Bibel (bzw. Teile davon). Ein Vergleich von Bibel-Versionen, oder konkret: einzelner Bibel-Stellen, bietet deshalb gute Möglichkeiten, diachrone und sprachlandschaftliche Unterschiede im Kontrast besonders scharf zu fassen (vgl. Fleischer 2013). Im Vortrag soll eine derartige Paralleltext-Analyse deutscher Bibelübersetzungen vom althochdeutschen Tatian bis zur Luther-Bibel 2017 in Bezug auf Kongruenz-Relationen vorgestellt werden: Es wird untersucht, wie viele Kongruenz-Relationen in einem bestimmten Textstück (Lk 2,1–20) auftreten und welche grammatischen Strukturen dabei beobachtet werden können. Als erstes Ergebnis zeigt sich, dass attributive Kongruenz-Relationen prozentual immer wichtiger werden, wogegen prädikative Kongruenz zurückgeht. Dabei ist die Frage von besonderem Interesse, ob verschiedene Versionen von Luther-Bibeln untereinander konsistent sind oder nicht, aber auch, ob sie sich im Vergleich zu anderen Übersetzungen in charakteristischer Weise unterscheiden.
Literatur
- Fleischer, Jürg (2013): Frühneuhochdeutsche und mittelniederdeutsche Syntax im Kontrast: die Abfolge des akkusativischen und dativischen Personalpronomens in der ältesten Luther- und Bugenhagen-Bibel. In: Zeitschrift für deutsche Philologie 132, 49-72.